"Musikwiedergabe
Als Einstieg hören wir uns Kurt Cobain mit Smells like Teen Spirit an. Das Musikstück zeigt schon einmal das große Potenzial des KATCH, der Lautsprecher präsentiert sich sehr ausgewogen. Auch die beiden Klangoptionen ‚warm' und ‚clear' zeigen sich gut abgestimmt und ermöglichen die einfache Klangveränderung je nach Standort, Lautstärke und gewähltem Musikstück. Bei hoher Lautstärke tendierten wir eher zur Einstellung ‚warm' mit weniger präsenten Höhen, so können auch große Räume problemlos mit annähernder Discolautstärke beschallt werden.
Im nächsten Titel sollen die Fähigkeiten des Bass-Fundaments auf die Probe gestellt werden. 'A Million Days' von Paul Kalkbrenners aktuellem Album 7, schien sich dafür sehr gut anzubieten. Der Track zeichnet sich durch einen guten Mix aus stimmlichen aber tieffrequenzigen Passagen aus. Der DALI KATCH schlägt sich hier, trotz der neutralen Abstimmung, sehr gut. Die Räumlichkeit ist durch die an beiden Seiten angebrachten Lautsprechern sehr gut. Auch der Bass kommt im Klangsetting ‚warm' nicht zu kurz - präzise und mit einem erstaunlichen Nachdruck macht 'A Million Days' damit richtig Spaß.
Queen mit 'Bohemian Rhapsody' (Remastered 2011) bietet eine ganz vielfältige Mischung aus Ballade, Instumental-Solos und Rock - genau richtig für den KATCH. Egal ob Höhen, Mitten und Tiefen - DALI findet hier genau die richtige Mischung. Auch die Räumlichkeit der Stimmen und Instrumente gefällt uns sehr gut. Besonders beeindruckt hat uns, wie es dem Testprobanden gelingt einzelne Stimmen sowie auch Instrumente klar und mit allen Facetten wiederzugeben. Top!
Melancholisch wollen wir unseren Hörtest ausklingen lassen. Mit Tanzmarie aus dem Album ‚NOAH' begibt sich Chakuza noch tiefer in das instrumentale Repertoire, was im Ergebnis einen Mix aus RAP, Melancholie und Bass-Passagen ergibt. Auch hier kann der DALI KATCH durchaus zeigen was in ihm steckt. Die schnellen Stimmenpassagen werden einwandfrei, mit dem jeweils notwendigen Anteil an Mitten und Höhen wiedergegeben. Mit der Klangeinstellung ‚warm' wird in den Bass-Passagen ein für den Lautsprecher beeindruckender Tiefbass erreicht. Im Vergleich zu anderen Vertretern der Kategorie 'mobile Lautsprecher', bleibt der Katch seinem Motto dauerhaft treu und übertreibt es an keiner Stelle mit dem Tiefgang.
Maximaler Schalldruckpegel
Die Schallpegelmessung übernimmt ein Gorilla Tec SL-418. Dieses wird auf einem Stativ montiert und misst die Lautstärke 60 Zentimetern entfernt von der Vorderseite des Lautsprechers. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen. Wir konnten im Akkubetrieb, im Klangmodus ‚Clear', einen maximalen Schalldruckpegel von 98,7 dBA messen. Wird der DALI KATCH zusätzlich mit dem Netzteil per Strom versorgt, erreicht das System einen noch höheren Schalldruckpegel von 102,0 dBA. Beide Messwerte sind für einen mobilen Lautsprecher der Baugröße exzellent, zudem selbst bei hoher Lautstärke kaum Verzerrungen zu hören sind. Zum Vergleich: Im Praxistest des Teufel BAMSTER PRO bekamen wir maximal 92,2 dBA zu hören - damit erreicht der DALI Katch eine für das menschliche Ohr doppelt so hoch empfundene Lautstärke.
Pump-Effekt bei hoher Lautstärke
Wie eingangs bereits beschrieben hat DALI im Januar 2017 eine neue Firmware Version 1.2 für das System veröffentlicht. Grund dafür war, dass einige User ein ‚Pumpen' bei sehr hohen Lautstärken in der Klangeinstellung ‚warm' festgestellt hatten. In einem Vergleich zwischen Version 1.1 und Version 1.2 konnten wir das Verhalten ebenfalls, aber nur in Version 1.1, nachvollziehen. Nur bei sehr hoher Lautstärke und speziell bei Basslastigen-Inhalten ist klar hörbar, dass der Limiter des Katch eingreift und den Pegel tiefer Frequenzen reduziert. Durch die neue Firmware ist das ‚Pumpen' kaum mehr hörbar, der Klang hat sich nur wenig verändert, die maximal mögliche Lautstärke ist je nach Klangeinstellung zwischen 3,7 dBA (‚clear') gesunken und 3,2 dBA ('warm') gestiegen. Egal welche Firmware-Version man persönlich bevorzugt - jeder Besitzer kann einfach per USB-Stick die alte und auch die neue Firmware aufspielen. Auf der DALI-Webseite findet sich eine sehr gute Dokumentation aller notwendigen Schritte hierzu. Ein super Support seitens des Herstellers!
Fazit
Der DALI KATCH schafft es, sich ohne Mühe mit einer sehr ausgewogenen klanglichen Abstimmung von der Konkurrenz abzusetzen. Die Verpackung präsentiert sich sehr hochwertig und auch der Lieferumfang beinhaltet alles was man benötigt. Dem Anspruch hochwertiger Lautsprecher entsprechend ist die Verarbeitung tadellos - das Aluminium Chassis, die Kunststoffabdeckungen und auch die Leder-Trageschlaufe sind exzellent verarbeitet sowie sehr gekonnt miteinander kombiniert. Man merkt an vielen Stellen den hohen Designanspruch der Macher.
Bei der klanglichen Betrachtung zeigt sich wie eingangs erwähnt, ein sehr ausgeglichenes Bild und damit wurden unsere Erwartungen erfüllt. Kaum einem anderen mobilen Lautsprecher gelingt es so gut auch klassische Musik wiederzugeben. Die auf beiden Seiten angebrachten Lautsprecher ermöglichen einerseits eine sehr breit aufspielende Klangbühne und andererseits auch noch eine hohe Lautstärke die auch für größere Räumlichkeiten geeignet ist. Die beiden Klangoptionen ‚warm' und ‚clear' runden das positive Bild ab, da diese eine individuelle Anpassung des Klangs an Aufstellungsort, Lautstärke und auch Musikrichtung ermöglicht.
Im weiteren Praxisteil des Tests gefällt uns die sehr gute Akkulaufzeit bei mittlerer Lautstärke von 24 Stunden, die Ladefunktion für das eigene Smartphone, die Möglichkeit ein zweites Modell zu einem Stereo-Verbund zusammenzuschalten und auch die einfache sowie sehr schnelle Kopplung via NFC. Der Preis mit aktuell 399,- EUR ist hoch, jedoch gibt es kaum Alternativen am Markt, die dem Katch auf Augenhöhe gegenübertreten können.
Pro
+ sehr gute Verarbeitung ohne Makel
+ sehr ausgewogene Klangliche Abstimmung
+ zwei EQ-Einstellungen zur Klanganpassung
+ lange Akkulaufzeit im Musikbetrieb
+ einfache Kopplung durch NFC
+ Ladefunktion für das Smartphone
+ wechselbarer Akku
Kontra
- keine Möglichkeit zum nächsten Ttitel zu springen
Lesen Sie hier den gesamten Test
Veröffentlichungsdatum:3. Februar 2017